Die Ortsteile
Ville del Monte ist ein alter Name, der einen der vier Orte des Tennese heraushebt. Es ist der nördlichste und höchstgelegene – und der einzige, der immer noch den alten Namen aus der Zeit der „Vicinie“ trägt. Der Ortsteil besteht aus den vier alten Dörfern – Canale, Calvóla, Pastoédo und Sant’Antonio – und einem neuen – Matóni. Das neue Viertel befindet sich in der Nähe des Tennosees, während Sant’Antonio, das älteste, an der Straße liegt. Seine schöne romanische Kirche wurde S. Antonio Abate gewidmet, dem Beschützer der Tiere. Dieser Heilige ist besonders in der ländlichen Welt beliebt – noch heute wird er mit einem traditionellen Fest gefeiert.
Nur wenig höher bietet Pastoédo grandiose Ausblicke, enge Gassen und eine besonders schöne Trentiner Architektur, umgeben von gut gepflegten Gärten. Wenn man von Pastoédo hinaufgeht, erreicht man Canale und dann Calvóla. Auch wenn es ein kleines Dorf ist, das an der Straße zum Monte Calìno und San Pietro liegt, birgt es vor allem in der San Giovanni Kirche einige Kunstschätze: Ein S. Lucia gewidmetes Altarbild (Anfang XVII. Jh.), das dem berühmten Maler Teofilo Placco (1570 – 1639) zugeschrieben wird, aber auch historische Fresken und Werke von Vittone. Zeugen einfacher Schönheit sind die mit Fresken verzierten Hauswände oder der Brunnen mit Tränke auf dem kleinen Platz, die grau verputzten Mauern und die alten Holzbalkone. Bei dem Gebiet von Ville denkt man sofort an Almwiesen und die Wälder der emporragenden Berge, deren Schätze so wichtig sind: Holz und Futter. Diese Quellen sorgten jahrhundertelang für den Erhalt der dörflichen Gemeinschaft. Von den Ziegen-, Schaf- und Kuhweiden kommen auch heute noch intensiv duftende Käsesorten mit feinem Geschmack in sehr begrenzten Mengen.
Pranzo wurde bereits vor langer Zeit erwähnt (Dokumente berichten bereits 770 n. Chr. von der Existenz des Vicus). Er ist einer der ersten Orte mit einer eigenen Regel – genauer gesagt einer Regelsammlung für das Zusammenleben – und liegt als einziger am Westufer des Magnone. Gerade wegen dieses Flusslaufs, der immer eine wertvolle Antriebskraft war, ist diese Region mit ihren Werkstätten und Mühlen seit Jahrhunderten ein wichtiger Produktionsort: Historische Spuren, die nach und nach verschwinden, sind heute noch im Talgrund sichtbar.
Die zahlreichen Metiers, die in dieser Gegend ausgeübt wurden, werden heute mit einem Kunstpfad gewürdigt, der quer durch das Land führt. Er ist mit großen Holztafeln versehen, die ortsansässige Künstler geschaffen haben. Die Aussicht wird von dem alten Glockenturm aus Stein der San Leonardo Kirche und durch große, angenehm proportionierte Häuser bestimmt.
Besonders fällt jedoch ein Kastanienwald auf, der den Ort umgibt und bis zum Monte di San Martino hinaufreicht, der das Tennese mit einem felsigen Ausläufer überragt. In San Martino bringen noch laufende archäologische Ausgrabungen Überreste einer alten Ansiedlung ans Tageslicht, die von der Prähistorie bis zum Mittelalter existierte, danach aber unerklärlicherweise aufgegeben wurde. Der faszinierende und mysteriöse Ort auf dem Gebiet der Gemeinde Tenno führt uns in die verlorengegangene Geschichte: Umrisse von Gebäuden und einer uralten Kirche, aber auch römische und urzeitliche Fundstücke, deren Bedeutung noch untersucht werden muss. Über den Häusern von Pranzo thront der Maronèr de Garibaldi. Die Legende (und die Geschichte) besagen, dass er die Truppen des Helden zweier Welten während der Schlachten der Italienischen Unabhängigkeitskriege aufgenommen und beschützt hat: Ein jahrhundertealter Baum, imposant und voller Zauber, Vorbote des dichten und wunderschönen Kastanienwaldes, der die traditionellen exzellenten Maronen (eine besonders wertvolle Kastanienart) liefert. Sie werden jedes Jahr im Oktober mit einem gleichnamigen Fest in Pranzo gefeiert.
Tenno wird von der beeindruckenden Burg überragt, die über Jahrhunderte die Festung der Trienter Fürstbischöfe war und heute in Privatbesitz ist. Sie entstand auf einer alten Fluchtburg, aber auch die nachfolgende Organisation in Vicini-Dörfer ist gut erkennbar. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf den Gardasee, und es gibt viel Kunstgeschichtliches und Gastronomisches zu entdecken. Außerdem ist die Geschichte reich an Persönlichkeiten und Geschehnissen von außergewöhnlicher Bedeutung. Die S. Lorenzo Kirche sticht mit ihren romanischen und gotischen Fresken sowie Verzierungen aus der langobardischen Zeit hervor, genauso wie Frapporta, das ans Mittelalter erinnert.
Die beiden Dörfer Cologna und Gavazzo waren früher das alte Vicinia della Collina, der südlichste Punkt des Tennese. Die alte Kirche von San Zenone mit ihren herrlichen Fresken vereint die typischen Elemente dieser Region in sich: Eine Geschichte, die Raum für Traditionen, ein beachtliches kulturelles Erbe und eine der schönsten Aussichten des gesamten Alto Garda geschaffen hat. Außergewöhnlich ist auch der herrliche Wasserfall von Varone, der sich in einer engen Felsspalte versteckt und in allen Touristenführern der letzten Jahrhunderte genannt wird. Das besondere Klima hat es möglich gemacht, Tausende von Olivenbäumen anzupflanzen. Diese suggestive und symbolische Pflanze schenkt wunderschöne Bilder, aber auch ein absolutes Qualitätsprodukt. Das native Olivenöl extra ist für die vielen kleinen Eigentümer mehr Passion als Arbeit. Sie haben sich in einem Konsortium zusammengeschlossen, um die Produkte des Tennese zu fördern. Zusammen mit dem „Carne Salada“ – dem Fleisch, das nach uralter Methode mit Salz haltbar gemacht wird – stellt das Öl ein qualitativ besonders hochwertiges Angebot an Agrarprodukten dar.